Was ist die Ois isi-Gitarre ?
(im unteren Teil gibt es hierzu auch Videos)
Bei einem herkömmlichen MIDI-System für Akkordeon oder Steirische Harmonika werden die MIDI-Kontakte im Instrument so verbaut das die Bass-Akkorde (die 4 äußeren Bassknopfreihen) auf einen bestimmten Kanal gelegt werden. Auf diesem MIDI-Kanal kann nun mit einem Soundmodul, Expander, Keyboard oder eben eine Sound-App ein beliebiges Instrument (Samplesound) gelegt werden. Bei der Oberkrainer- und Volkstümlichen Musik ist dies meist ein Rhythmusgitarrensound der bei Polkas auf dem zweiten Ton (2/4-Takt) bzw. auf dem zweiten und vierten Ton bei einem 4/4-Takt erklingt. Bei einem Walzertakt (3/4-Takt) erklingt diese Rhythmusgitarre auf dem 2 und 3 Ton beim Akkordeonbass.
Die Grundbässe vom Akkordeonbass (die 2 inneren Bassknopfreihen) werden auf einen weiteren MIDI-Kanal gelegt und können ebenfalls von einem beliebigen Soundmodul usw. mit Klängen belegt werden. Diese Grundbässe werden immer für jeden ersten 4-tel-Ton gespielt ob bei Polka oder auch Walzer. In der Regel wird hier bei der Oberkrainer- und Volkstümlichen Musik ein Bariton, E-Bass, Kontrabass oder eine Kombination davon (Doppelbass) verwendet.
Anwendungsbeispiele: (die Beispiele sind ausgehend von Tonart C-Dur)
Polka: (2/4-Takt) erster Ton = Grundbass C; zweiter Ton = Bassakkord c
Walzer: (3/4-Takt) erster Ton = Grundbass C; zweiter Ton = Bassakkord c; dritter Ton = Bassakkord c
Wenn man nun mehrere Takte spielt, sei es bei der Polka oder beim Walzer, kommt noch das Wechselbass-Spiel hinzu.
Beispiel:
Polka: (2/4-Takt) erster Ton = Grundbass C; zweiter Ton = Bassakkord c; erster (dritter) Ton = Grundbass G; zweiter (vierter) Ton = Bassakkord c usw. usw.
Walzer: (3/4-Takt) erster Ton = Grundbass C; zweiter Ton = Bassakkord c; dritter Ton = Bassakkord c; erster (vierter) Ton = Grundbass G; zweiter (vierter) Ton = Bassakkord c; dritter (fünfter) Ton = Bassakkord c usw. usw.
Bis zu diesem Punkt ist alles soweit sehr einfach und jedes herkömmliche MIDI-System kann dafür verwendet werden und mit Bass- und Gitarrensounds belegt werden.
Soweit so gut doch was fehlt hier noch?
Ein Live-Gitarrist spielt normalerweise bei jedem Ton einen Gitarrenakkord mit d.h. bei einem 2/4-Takt sind es 2 Akkorde, bei einem 4/4-Takt sind es 4 und bei einem 3/4-Takt (Walzer) sind es 3 Akkorde pro Takt. Im Unterschied zu einem Bassinstrument spielt die Gitarre in der Regel solange denselben Akkord bis ein Akkordwechsel erfolgt d.h. es gibt hier keinen sogenannten “Wechselbass”.
Nun könnte man sagen wir legen einfach auch einen Gitarrensound auf den Basskanal d.h. auf den Grundbass vom Akkordeon.
Damit ergibt sich aber folgendes Szenario für den Akkordeon- oder Steirischen MIDI-Spieler:
Bei jedem gespielten Ton würde ein Gitarrenakkord erklingen doch was geschieht wenn man nun auf dem Basskanal einen Wechselbass spielt?
…richtig, die Gitarre würde den Akkord mitwechseln und somit würden einige Gitarrenakkorde falsch klingen.
Beispiel: Polka
erster Ton = Grundbass C und Gitarenakkord C
zweiter Ton = Gitarrenakkord c
dritter Ton = Grundbass G und Gitarrenakkord G
vierter Ton = Gitarrenakkord c
Beispiel: Walzer
erster Ton = Grundbass C und Gitarrenakkord C
zweiter Ton = Gitarrenakkord c
dritter Ton = Gitarrenakkord c
vierter Ton = Grundbass G und Gitarrenakkord G
Was war die bisherige Lösung für dieses Problem?
Entweder hat man falschklingende Gitarrenakkorde oder man verzichtet auf die Gitarrenakkorde bei den Grundbässen. Regelmäßig falschklingende Gitarrenakkorde möchte wahrscheinlich kein Musiker haben also verwendet man keine Gitarrenakkorde auf den Grundbässen. Bei schnellen Polkas kann dies einigermaßen plausibel klingen und ein geübter Akkordeon-MIDI-Spieler könnte auch bei jedem Takton den Grundbass mit dem Bassakkord spielen d.h. 2 Bassknöpfe gleichzeitig drücken.
Doch was geschieht wenn man Bassläufe oder langsame Walzer spielen möchte. Es wären sehr viele Passagen in einem Lied die relativ leer klingen würden und der Spielfluss hört sich irgendwie holprig und nicht rund an.
Hier kommt die Ois isi-Gitarre ins Spiel…
wir haben nun in der Turbosounds-App eine Funktionserweiterung verbaut die die oben genannten Probleme löst und eine enorme Bereicherung für alle Akkordeon- und Sterischen-MIDI-Spieler darstellt. Mit dieser neuen Ois isi-Gitarre klingt das MIDI-Spiel noch um ein vielfaches realistischer als bisher gewohnt.
Die Ois isi-Gitarre wurde so programmiert das beim Drücken der Grundbässe zusätzlich ein MDI-Signal auf einen eigenen MIDI-Kanal gesendet wird. Dieser MIDI-Kanal ist abhängig von den Gitarrenakkorden (Dur, Moll, Septime, Verminderte) die auf den Bassakkorden gespielt werden d.h. es klingt beim Drücken eines Grundbasses auch ein Gitarrenakkord mit der aber von den Tonarten des letztgedrückten Bassakkordes abhängig ist. Im Prinzip ist es wie die “HOLD”-Funktion bei einem Keyboard.
Drückt man beim Bassakkord ein C wird dieses C auch zusätzlich auf dem Grundbass mit Gitarrenakkorden zum Bassklang gespielt und zwar so lange bis beim Bassakkord ein anderer Akkord gespielt wird.
Beispiel:
erster Ton = Grundbass C und Gitarenakkord C
zweiter Ton = Gitarrenakkord c
dritter Ton = Grundbass G und Gitarrenakkord C
vierter Ton = Gitarrenakkord c
Beispiel: Walzer
erster Ton = Grundbass C und Gitarrenakkord C
zweiter Ton = Gitarrenakkord c
dritter Ton = Gitarrenakkord c
vierter Ton = Grundbass G und Gitarrenakkord C
Somit ist ein korrektes Spiel möglich mit Wechselbass und den richtigen Gitarrenakkorden dazu auf jeden einzelnen Ton im Takt.
Selbst wenn ein Bass-Lauf gespielt wird klingt der Gitarrenakkord in der richtigen Tonart dazu.
Beispiel: (Polka Bass-Lauf)
erster Ton = Grundbass C und Gitarrenakkord C
zweiter Ton = Gitarrenakkord c
dritter Ton = Grundbass H und Gitarrenakkord C
vierter Ton = Gitarrenakkord c
fünfter Ton = Grundbass A und Gitarrenakkord C
sechster Ton = Gitarrenakkord c
siebter Ton = Grundbass G und Gitarrenakkord C
achter Ton = Gitarrenakkord c
neunter Ton = Grundbass C und Gitarrenakkord C
zehnter Ton = Gitarrenakkord c
Somit klingt alles mit den richtigen Tönen und realistisch wie beim Zusammenspiel von einem Live-Bassisten mit einem Live-Gitarristen.
Nun stellt sich jedoch die Frage wann wechselt der Gitarrenakkord auf dem Grundbass die Tonart denn man spielt ja nicht ständig denselben Akkord. Der Akkordeonspieler oder Harmonikaspieler kann wie gewohnt spielen denn wir haben in der Turbosounds-App einen Algorithmus programmiert mit dem ca. über 70% der herkömmlichen volkstümlichen und Oberkrainer Titel problemlos erkannt und automatisch die richtigen Gitarren-Akkorde erklingen.
Da es nicht möglich ist einen Algorithmus zu entwickeln bei dem zu 100% jeder Titel bzw. Akkordwechsel erkannt wird wie z.B. ein Akkordwechsel in eine moll- oder verminderte Tonart muss man bei diesen Tonarten beim ersten Akkord in dieser neuen Tonart zusätzlich zum Grundbass auch den Bassakkord gleichzeitig drücken.
Zusätzlich gibt es bei der Ois isi-Gitarre noch die Bass-Solo Funktion mit der automatisch bei Bassläufen die Gitarrenakkorde nicht mitklingen. Die Gitarrenakkorde auf dem Grundbass erklingen automatisch wieder wenn man mit normalem Bass bzw. Wechselbass spielt.
WICHTIGER Hinweis!!!
Sämtliche Funktionen und Einstellungen der Ois isi-Gitarre können seperat für jede Session eingestellt werden. Somit kann man bei einer Session die Ois isi-Gitarre verwenden und bei einer weiteren Session bleibt nach belieben die Ois isi-Gitarre ausgeschaltet und man kann wie gewohnt normal auf dem Akkordeon oder der Steirischen spielen. Ebenso verhält es sich mit der Bass-Solo Funktion die ebenfalls für jede Session unterschiedlich Ein- oder Ausgeschaltet werden kann.